Wahlliste wird paritätisch besetzt – SPD-Haren will Frauen für ein politisches Ehrenamt begeistern

Svenja Reich und Heinz Pinkernell von der Harener SPD setzen sich dafür ein, dass mehr Frauen in der Politik aktiv werden.

Im Emsland gibt es zu wenige Frauen in der Politik. Das will die Harener SPD ändern und hat sich dazu entschieden, ihre Wahlliste zur Kommunalwahl für den Harener Stadtrat abwechselnd mit Frauen und Männern zu besetzten. So sollen Frauen, die noch keine politischen Erfahrungen sammeln konnten, über einen guten Listenplatz eine faire Chance auf ein Ratsmandat erhalten.

Laut Heinz Pinkernell, Vorsitzender der SPD-Stadtratsfraktion Haren, fehlen der Harener SPD bislang Kandidatinnen, die sich auf ein politisches Ehrenamt im Rat der Stadt Haren bewerben. „Das bedauern wir sehr. Die weibliche Perspektive und die politischen Ideen von Frauen sind wichtig und müssen in der Politik eine entsprechende Rolle spielen“, sagt der SPD-Fraktionsvorsitzende. Um mehr Frauen für die Übernahme eines Ehrenamtes in der Politik zu motivieren, hat sich der SPD-Ortsverein Haren dazu entschlossen, die Wahllisten abwechselnd mit Frauen und Männern zu besetzen. „So erhalten Frauen die gleichen Chancen und können auch über einen guten Listenplatz in den Stadtrat einziehen“, so Pinkernell.

Eine ähnliche Chance wolle die SPD auch einem jungen Kandidaten geben. Einer der ersten vier Listenplätze werde deshalb für eine Kandidatin oder einen Kandidaten reserviert, der zwischen 18 und 35 Jahren alt ist. Ziel ist es, eine Wahlliste aufzustellen, in der sich auch die jüngere Bevölkerung wiederfindet. „Der Bewerber sollte Spaß an der Politik mitbringen und sich für sozialdemokratische Themen interessieren“, so Pinkernell. Offen sei die SPD aber nach wie vor auch für jeden Interessierten, der sich für die SPD im Stadtrat einsetzen will. „Wir freuen uns über jeden Bewerber, egal ob weiblich oder männlich und welchen Alters.“

Dass sich der Einsatz in der Politik lohnt, bestätigt Svenja Reich. „Mir ging es auf die Nerven, dass einige im Freundes- und Bekanntenkreis ständig über Politiker gemeckert haben“, so Reich. Niemand habe sich aber getraut, selbst politische Verantwortung zu übernehmen. Deshalb habe sie beschlossen, sich aktiv einzubringen. 2016 kandidierte sie für die SPD-Liste bei der Kommunalwahl. Seitdem engagiert sie sich im Harener Stadtrat sowie für die Sozialdemokraten auf Orts- und Kreisebene, unter anderem in der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen im Emsland. Sie wolle Frauen Mut machen, sich ebenfalls politisch zu engagieren. „Mir macht das politische Ehrenamt Spaß und ich habe das Gefühl, etwas verändern zu können“, so Reich. „Man muss sicher etwas Zeit einbringen, aber der Aufwand hält sich insgesamt in Grenzen“, erklärt die Politikerin. „Wir haben ein gutes Fraktionsteam“, sagt Reich. Sie selbst interessiere sich vor allem für Wirtschaftsthemen, aber auch für Sozial- und Umweltpolitik. Hier habe die SPD in Haren in den vergangen Jahren punkten können, findet Reich.

Für die Kandidatur auf der Liste der Harener SPD für die Kommunalwahl ist eine SPD-Mitgliedschaft erwünscht, aber nicht zwingend notwendig. Die weiteren Anforderungen für die Kandidatur und die Kontaktdaten für Bewerber hat der SPD-Ortsverein auf der Internetseite www.harener-spd.de zusammengefasst. Bis zum 21. Mai können sich Interessierte unter der Telefonnummer 0176 83168541 oder unter h.schepers-spd@nullweb.de melden.